Wissenswertes über sicheres Wandern in den Schweizer Bergen

  • Das Wandern in den Hügeln und Bergen erfordert eine sorgfältige Vorbereitung. Selbst auf relativ einfachen Wegen kann es zu Unfällen kommen.
  • Überschätzen Sie nicht Ihre eigenen Fähigkeiten, und unterschätzen Sie nicht die Wege und Wetterbedingungen. Vorsicht ist besser als Nachsicht.
  • Bitte behandeln Sie die Natur, das Vieh und die anderen Wanderer mit Respekt.

Warum Sie das Wandern in den Schweizer Alpen nicht unterschätzen sollten

Wandern in den Schweizer Bergen ist kein Extremsport, und das Netz der Wanderwege ist sehr gut gepflegt und ausgeschildert. Trotzdem sollte man das Bergwandern aus diesen Gründen nicht unterschätzen:

  • Hochalpines Gelände ist in der Schweiz leicht zugänglich: Jeder kann dorthin gelangen und mit dem Wandern beginnen. Auch unvorbereitete und unerfahrene Wanderer nutzen die Wege und überschätzen oft ihre eigenen Fähigkeiten.
  • Das Wetter in den Alpen kann sich sehr schnell ändern. Vorhersagen können plötzliche lokale Gewitter, starke Regenschauer, Nebel oder Schnee nicht immer genau prognostizieren. Selbst wenn Sie eine Wanderung bei klarem Himmel beginnen, können Sie in Schwierigkeiten geraten, wenn Sie von unerwarteten Wetterumstürzen überrascht werden.
  • Bergwege können schmal sein, entlang von Schluchten verlaufen oder mit losen Steinen und Felsen übersät sein. Wenn Sie nicht aufpassen, können Sie ausrutschen.

Jedes Jahr führen diese Risiken zu zahlreichen Verletzungen und sogar zu Todesfällen.

Die 11 wichtigsten Sicherheitsregeln für das Wandern in den Schweizer Alpen

  1. Unterschätzen Sie nicht den Wanderweg, das Gelände und die Wetterbedingungen. Und überschätzen Sie nicht Ihre eigene körperliche Verfassung, Kondition und Wandererfahrung. Wählen Sie Wege, auf denen Sie sich wohlfühlen und die nicht zu anspruchsvoll sind. Vorsicht ist besser als Nachsicht.
  2. Verlassen Sie nicht die markierte Route. Es gibt Wegweiser und Markierungen an Felsen, Zäunen usw., die Ihnen helfen, den Weg zu finden.
  3. Die Wege können über Weiden mit Viehbestand führen. Es wird von Ihnen erwartet, dass Sie den Zaun wieder schließen, sobald Sie ihn passiert haben. Betreten Sie keine Weiden, es sei denn, sie sind deutlich als Teil des Weges gekennzeichnet. Kühe, vor allem wenn sie von Kälbern umgeben sind, können aggressiv reagieren, wenn sie gestört werden. Gehen Sie leise an ihnen vorbei, ohne plötzliche Bewegungen oder laute Geräusche, und halten Sie einen Abstand von mindestens 20 m ein. Begeben Sie sich nicht zwischen die Kälber und ihre Mutter. Kühe dürfen weder gestreichelt noch gefüttert werden. Hunde sollten in der Nähe von Kühen an der Leine geführt werden. Noch besser ist es, Kühe ganz zu meiden, wenn Sie mit Ihrem Hund spazieren gehen. Wenn eine Kuh Ihre Hand ableckt, ist das normalerweise eine freundliche Geste. Dennoch ist es am besten, die Nähe von Kühen zu vermeiden, es sei denn, es befindet sich ein Zaun zwischen Ihnen und den Kühen.
  4. Die Wege sind meist nicht asphaltiert. Sie können felsig, voller Baumwurzeln, schmal oder steil sein. Konzentrieren Sie sich beim Gehen also auf den Weg. Halten Sie an, um sich umzusehen und die Aussicht zu bewundern.
  5. Halten Sie nicht an Stellen mit vielen losen Steinen an einem Hang an. Hier könnte eine Steinlawine abgegangen sein, und sie kann sich wiederholen.
  6. Halten Sie nicht in unmittelbarer Nähe von Bächen an. Sie können sich bei schweren Unwettern andernorts in einen tödlichen Wasserstrom verwandeln. Dies kann noch schneller geschehen, wenn der Bach oder Fluss auch zur Ableitung von Wasser aus einem Wasserkraftwerk genutzt wird. Solche Kraftwerke gibt es in der Schweiz zuhauf. Die Wassermenge kann in kürzester Zeit dramatisch ansteigen.
  7. Werfen Sie keine Steine einen Abhang hinunter. Auch kleine Steine können gefährlich sein, wenn sie auf tiefer gelegenen Wanderwegen landen. Sie können sogar Steinlawinen auslösen.
  8. Behalten Sie das Wetter im Auge und passen Sie Ihren Plan an, wenn das Wetter schlecht wird. Wenn nötig, nehmen Sie den kürzesten Weg zurück zu einem nahe gelegenen Dorf. Ein Barometer im Taschenformat scheint sehr nützlich zu sein. Die Wettervorhersagen solcher Geräte (ohne Höhenkorrektur) werden jedoch unbrauchbar, wenn man sie in die Berge mitnimmt, da der Luftdruck mit der Höhe variiert. Prognosen auf einem Mobiltelefon sind nützlicher.
  9. Halten Sie die Telefonnummern der Rettungsdienste bereit (siehe unten) und kontaktieren Sie diese, falls Sie sofortige medizinische Hilfe benötigen. Geben Sie klare Informationen über Ihren Standort an. Wenn Ihr Handy an Ihrem Standort nicht funktioniert, holen Sie Hilfe im Tal oder auf der nächsten Berghütte. Versuchen Sie auf dem Weg nach unten, ob Sie Ihr Mobiltelefon wieder benutzen können. Beeilen Sie sich nicht zu sehr, um weitere Unfälle zu vermeiden. Lassen Sie nach Möglichkeit jemanden bei dem Verunglückten. Versorgen Sie den Verunglückten mit Essen, Trinken und einer Rettungsdecke.
  10. Vergewissern Sie sich, dass jemand, der nicht mitwandert, weiß, welche Route Sie an diesem Tag nehmen werden.
  11. Winken Sie Hubschraubern nicht zu, es sei denn, Sie brauchen Hilfe. Dadurch wird verhindert, dass Rettungshubschrauber unnötigerweise landen müssen. Wenn Sie Hilfe brauchen, dann winken Sie mit beiden Armen (formen Sie Ihren Körper wie den Buchstaben Y).

4 Schweizer Wander-Anstandsregeln

  1. Werfen Sie keinen Abfall weg. Das gilt auch für Lebensmittel. Müll und Essensreste sind schädlich für wild lebende Tiere. Nehmen Sie Ihren Abfall mit und entsorgen Sie ihn im nächsten Dorf oder in Ihrer Unterkunft.
  2. Wanderer grüßen sich gegenseitig. Wenn Sie wie die Einheimischen grüßen wollen, sagen Sie “grüezi” (Schweizerdeutsch), “bonjour” (Französisch) oder “buongiorno” (Italienisch), je nachdem, in welcher Region Sie wandern.
  3. Machen Sie einander Platz auf schmalen Pfaden.
  4. Wenn Sie an einem anderen Wanderer vorbeikommen, der die Landschaft fotografiert, warten Sie ein wenig, damit Sie nicht auf dem Bild zu sehen sind.

Notfall-Telefonnummern und Apps, die man zur Hand haben sollte

Telefonnummern für Notfälle

Speichern Sie die unten aufgeführten Telefonnummern vor der Wanderung für Notfälle:

  • Notruf: 112
  • Polizei: 117
  • Feuerwehr: 118
  • Ambulanz: 144
  • Hilfe bei Vergiftungen: 145
  • Rettungshubschrauber: www.rega.ch, oder rufen Sie 1414, 144 oder 112 an
  • Rettungshubschrauber: www.air-glaciers.ch, oder rufen Sie 144 oder 112 an
  • Rettungshubschrauber: www.air-zermatt.ch, oder rufen Sie 144 oder 112 an

Praktische Apps

Installieren Sie auch zuverlässige Wettervorhersage-Apps. Meine allgemeinen Empfehlungen finden Sie hier, und meine Tipps für die Winterwettervorhersage hier.

Außerdem habe ich gerne eine Erste-Hilfe-App auf meinem Handy. Die App, die ich installiert habe, führt mich durch die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen bei verschiedenen Verletzungen und Notfällen, sowohl mit Audio als auch mit Bildern.

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Wir sind leidenschaftliche Touristen und Einheimische. Auf unserer Website finden Sie praktische und umfassende Reisetipps für die Schweiz. MySwissAlps wurde 2002 gegründet.

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Annika
Seitenautor: AnnikaSeit meiner Kindheit besuche ich die Schweiz in den Ferien und ich habe mich sofort in dieses Land verliebt. Ich verbrachte viele Sommer im Berner Oberland, das sich immer noch wie meine zweite Heimat anfühlt. Dann begann ich auch andere Regionen zu erkunden. Reisen, Wandern und Fotografieren in den Schweizer Alpen gehören zu meinen absoluten Lieblingsbeschäftigungen.