Alles Wissenswerte zum Autofahren im Schweizer Winter 

Ist Autofahren in der Schweiz im Winter möglich?

In der Schweiz kann man auch im Winter mit dem Auto fahren. Aber es gibt Nachteile:

• Das Wetter kann für schwierige oder gar gefährliche Umstände sorgen.
• Viele Passstraßen sind gesperrt.
• Einige Urlaubsorte sind autofrei oder gar nicht erst mit dem Auto zu erreichen.

In den meisten Fällen sind die öffentlichen Verkehrsmittel die bessere Alternative. Einzelheiten finden Sie in unserem Vergleich zwischen Zug und Auto.

Wenn Sie sich fürs Auto entscheiden, ist es wichtig, dass Sie Erfahrung haben und sich gut vorbereiten. Vergewissern Sie sich, dass Sie die Anforderungen für Winterreifen, Profiltiefe und Schneeketten kennen. Passen Sie Ihr Fahrverhalten und Ihre Reiseroute den gegebenen Erfordernissen auf der Straße an.

Wie tief muss das Reifenprofil in der Schweiz mindestens sein?

Die Mindestprofiltiefe für Reifen beträgt nach Schweizer Recht 1,6 mm. Die empfohlene Mindestprofiltiefe für winterliche Straßenverhältnisse beträgt jedoch 4 mm.

Prüfen Sie vor der Fahrt die Profiltiefe Ihrer Reifen. Prüfen Sie auch, ob die Profile nicht ungleichmäßig abgenutzt sind. Das gilt als Risiko und kann bei Polizeikontrollen oder im Falle eines Unfalls zu Problemen führen.

Sind in der Schweiz Schneeketten vorgeschrieben?

In der Schweiz besteht keine Pflicht, Schneeketten mitzuführen oder zu benutzen. Sie müssen aber in jeder Situation in der Lage sein, Ihr Fahrzeug zu beherrschen, ohne eine Gefahr oder ein Hindernis darzustellen.

Steile, schneebedeckte Straßen sind ohne Schneeketten oft nicht befahrbar. Auf manchen Straßen gibt es sogar Schilder, die darauf hinweisen, dass Schneeketten erforderlich sind. Wenn Sie auf wie oben beschriebenen Straßen keine Schneeketten verwenden, unabhängig davon, ob es dort das erwähnte Schild gibt oder nicht, gilt dies als gefährdend. Sie können mit einem Bußgeld belegt werden oder Probleme mit Ihrer Versicherung bekommen.

Wenn Sie Schneeketten verwenden, sollten Sie Folgendes beachten:

• Üben Sie das Anlegen von Schneeketten im Voraus.
• Überprüfen Sie nach 50-100 m Fahrt, ob die Ketten gut befestigt sind, sobald Sie auf einer verschneiten Straße zu fahren beginnen.
• Fahren Sie mit Schneeketten nicht schneller als 50 km/h.
• Verwenden Sie keine Schneeketten auf Straßen, die nicht mit Schnee bedeckt sind.

Wie man sich auf das Fahren im Winter in der Schweiz vorbereitet

Folgendes sollten Sie tun, bevor Sie in der winterlichen Schweiz losfahren (zusätzlich zur Kontrolle der Reifen, der Profiltiefe und eventuell der Schneeketten):

• Machen Sie sich mit den allgemeinen Schweizer Verkehrsregeln und dem Verhalten auf Bergstraßen vertraut.
• Testen Sie Ihre Autobatterie. Bei kaltem Wetter kann die Batterie schneller leer werden.
• Überprüfen Sie alle Lichter Ihres Autos.
• Stellen Sie den Reifendruck so ein, dass er für Ihren Wagen und das zu erwartende Winterwetter optimiert ist.
• Füllen Sie das Scheibenwischwasser nach und vergewissern Sie sich, dass es frostbeständig ist.
• Tragen Sie ein Silikonprodukt auf die Türgummis Ihres Autos auf, um sie vor Frost zu schützen.
• Bereiten Sie sich auf Ihre Route vor. Wenn die Strecke Bergpässe einschließt, prüfen Sie, ob diese geöffnet sind. Erstellen Sie einen Zeitplan, der es Ihnen erlaubt, die Strecke vollständig im Tageslicht zu fahren. Das Fahren im Dunkeln wird nicht empfohlen, vor allem nicht im Winter.
• Stellen Sie sicher, dass Sie während der Fahrt eine gute Internetverbindung haben. So können Sie die Wettervorhersage und die Straßenverhältnisse überprüfen.
• Wenn Sie mit einem Mietwagen unterwegs sind, prüfen Sie, welche Winterausrüstung und welches Zubehör enthalten sind.

Was man auf einer Autoreise im Schweizer Winter mitnehmen sollte

Neben dem allgemein erforderlichen und empfohlenen Zubehör sollten Sie für Autofahrten im Winter folgende Dinge einpacken:

• Scheibenwischwasser mit Frostschutz
• einen Fensterkratzer
• einen Besen zum Abwischen von Schnee
• Enteisungsspray
• Telefonnummern Ihrer Versicherung und für eine mögliche Pannenhilfe
• Decken, Jacken und ausreichend Essen und Getränke für den Fall, dass Sie steckenbleiben

Mit welchen Winterwettergefahren ist zu rechnen?

Die Schweizer Winter können mild sein. Wenn Sie nicht in die Berge fahren, werden Sie vielleicht nicht einmal Schnee sehen. Aber es kann gefährliche Wetterbedingungen geben, zum Beispiel:

• Schichten nasser Blätter, die die Straßen rutschig machen
• Wasserfilme, durch die die Gefahr von Aquaplaning besteht
• starker Regen oder Hagel, die die Sicht beeinträchtigen und nasse Straßen verursachen
• Nebel, der die Sicht stark einschränkt
• Schnee, der zu schlechter Sicht und rutschigen Straßen führt
• Schneeregen und Eis, die zu glatten Straßen führen

Passen Sie Ihre Fahrweise unter solchen Umständen unverzögert an. Verringern Sie die Geschwindigkeit und halten Sie einen größeren Abstand. Halten Sie die Fahrt an, wenn Sie diese für sich oder andere nicht sicher fortsetzen können.

Welche Schweizer Straßen sind im Winter geöffnet?

Wenn keine extremen Wetterbedingungen herrschen, sind alle Hauptverkehrsstraßen der Schweiz im Winter befahrbar. Das gilt sogar für viele Routen in hochgelegenen Gebieten wie dem Oberengadin oder dem Mattertal bis nach Täsch bei Zermatt.

Viele Passstraßen sind jedoch gesperrt. Eine Übersicht finden Sie hier.

Tipps:

• Prüfen Sie immer kurz vor der Abfahrt die Schweizer Verkehrsinformationen. Es kann zu plötzlichen Straßenschließungen aufgrund von Winterwetter kommen.
• Wenn ein Gebirgspass auf Ihrer Route geschlossen ist, gibt es immer eine Alternative. Sie können einen Umweg einplanen oder einen der Autozüge in den Bergregionen benutzen.

Kann ich im Schweizer Winter eine Rundreise machen?

Auch wenn viele Passstraßen gesperrt sind, können Sie landschaftlich reizvolle Fahrten unternehmen. Einige Beispiele:

• Die Hauptstraßen entlang größerer Seen bieten oft landschaftlich reizvolle Strecken.
• Einige schöne Passstraßen sind ganzjährig geöffnet. Welche das sind, erfahren Sie hier.
• Unsere 6-tägige Tour ist auch im Winter möglich.