Per Zug oder Auto unterwegs in der Schweiz – Vor- und Nachteile als Entscheidungshilfe 

Mit dem Auto oder dem Zug in der Schweiz unterwegs: Was ist besser?

Die ausgezeichneten Züge und Busse in der Schweiz sind die beste Möglichkeit, das Land zu erkunden. Das öffentliche Verkehrssystem ist effizient, umweltfreundlich, und bringt Sie zu fast allen sehenswerten Orten, die mit dem Auto nicht erreichbar sind. Außerdem erfordert das Fahren auf den Schweizer Straßen Können, die Kenntnis der Verkehrsregeln und ständige Aufmerksamkeit.

Natürlich kann es trotzdem gute Gründe geben, mit dem Auto zu fahren. Dazu gehört die Autofahrt über die schönen Alpenpässe der Schweiz.

Gute Gründe für eine Reise mit dem Auto

• Sie wollen sehr abgelegene Gebiete besuchen, in denen es nur wenige oder gar keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt.
• Ihr Hauptziel ist es, die Schweizer Passstraßen zu erkunden.
• Sie haben eine große Menge Gepäck. Es gibt Gepäcktransportdienste für Bahnreisende, die aber bei übermäßigem Gepäck sehr teuer sein können.
• Sie sind ein geübter und vorsichtiger Fahrer und erkunden ein Land sehr gerne mit dem Auto.
• Sie haben persönliche Gründe, öffentliche Verkehrsmittel zu meiden.

Gute Gründe, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu reisen

• Sie wollen die vielen landschaftlich reizvollen Zug- und Schiffsfahrten der Schweiz in Ihren Reiseplan aufnehmen.
• Sie möchten sicher reisen: Öffentliche Verkehrsmittel sind in unbekanntem bergigen Gelände sicherer als das Auto. Ich empfehle öffentliche Verkehrsmittel, wenn Sie es nicht gewohnt sind, in den Bergen zu fahren. Auerdem rate ich Ihnen, im Winter überhaupt nicht mit dem Auto zu fahren, es sei denn, Sie haben viel Erfahrung unter solchen Bedingungen.
• Sie möchten umweltfreundlich reisen.
• Das öffentliche Verkehrssystem der Schweiz gehört zu den besten der Welt. Wenn Sie nicht häufig mit dem Zug fahren, ist die Schweiz der beste Ort, um eine Pause vom Autofahren zu machen und ein großartiges öffentliches Verkehrsnetz zu genießen.
• Wenn Sie in einem Landesteil Probleme mit der Sprache haben, ist es einfacher, auf Englisch um Hilfe zu bitten, wenn Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind.

4 falsche Annahmen über das Autofahren in der Schweiz

1. Ein Auto zu benutzen ist billiger, als mit dem Zug zu fahren

Mit einem Auto zu fahren kann billiger sein als mit öffentlichen Verkehrsmitteln, aber das hängt davon ab, was Sie in der Schweiz vorhaben. Die tatsächlichen Kosten können leicht unterschätzt werden. Laden Sie eine Tabelle von dieser Seite herunter, um die Kosten für Zug und Auto zu vergleichen.

Berücksichtigen Sie folgende Kosten:

• den Täglich anfallenden Mietpreis (falls Sie sich für einen Mietwagen entscheiden). Achten Sie darauf, ein ausreichend großes Auto zu wählen. Ein 4-Sitzer in der Economy-Klasse reicht für 4 Personen plus Gepäck nicht aus.
• Kraftstoff oder Ladekosten
• Parken
• Ausflugstickets. Ohne Bahnpass zahlen Sie für Seilbahnen, Schiffsfahrten und Bergbahnen zu Orten, die Sie mit dem Auto nicht erreichen können, den regulären Preis. Inhaber von Bahnpässen erhalten 25 bis 100% Ermäßigung auf solche Fahrten, und in vielen Fällen freie Fahrt für Kinder bis 15 Jahre. Wenn Sie mit dem Auto fahren, sollten Sie zumindest den Kauf einer Swiss Half Fare Card erwägen, um Geld zu sparen.
• Autozüge zur Überquerung der Berge, insbesondere im Winter
• die Autobahnvignette
• Geldbußen. Diese lassen sich bei vorsichtiger Fahrt vermeiden. Achten Sie auf die Verkehrsregeln und fahren Sie nicht zu schnell. Das erfordert Konzentration: Achten Sie auf die Beschilderung und seien Sie besonders aufmerksam, wenn Sie bergab fahren. Es gibt eine ganze Menge Radarfallen.
• Zusätzliche Gebühren, wenn Sie Ihr Auto in einem Land mieten und es in einem anderen Land abgeben.

2. Ein Auto bietet mehr Flexibilität

Mit einem Auto kann man in der Tat anhalten, wann und wo man will. Sie sind nicht vom Fahrplan für die öffentlichen Verkehrsmittel abhängig. Folgendes gilt es allerdings zu berücksichtigen:

• Der Fahrplan für die öffentlichen Verkehrsmittel ist in den meisten Regionen eng getaktet, und Haltestellen für Züge und Busse gibt es fast überall in der Schweiz.
• Öffentliche Verkehrsmittel eignen sich meist besser für Ausflüge und Wanderungen, da Sie nicht zum Parkplatz ihres Autos zurückkehren müssen.
• Es gibt viele Orte, die man nicht mit dem Auto erreichen kann. Es gibt autofreie Orte (wie Zermatt), autofreie Regionen (der größte Teil der Jungfrauregion zum Beispiel), und zu den meisten Gipfeln gibt es keine Straßen. Das bedeutet, dass Sie irgendwann ohnehin auf einen Zug oder eine Seilbahn umsteigen müssen.

3. Es ist schneller, mit dem Auto zu reisen

Ob man in der Schweiz schneller mit dem Auto oder dem Zug unterwegs ist, hängt von der Strecke, dem Tag und der Uhrzeit ab. Bei längeren Fahrten sind Züge oft schneller. Wenn Sie von einem kleineren Ort zum anderen fahren, ist das Auto oft schneller. Alles in allem gibt es zeitlich keinen großen Unterschied zwischen Auto und Zug.

Achten Sie auf mögliche Verzögerungen im Straßenverkehr:

• In den größeren Städten kommt es während der Hauptverkehrszeit häufiger zu Staus.
• In der Hochsaison sind auch lange Wartezeiten vor den Tunneln keine Seltenheit.
• Die in Online-Routenplanern angegebenen Zeiten sind in der Regel kürzer als die tatsächlichen Fahrzeiten. Diese Angaben beinhalten keine Unterbrechungen, (unerwartete) Straßenbauarbeiten oder Verzögerungen aufgrund des Fahrens in den Bergen.
• Das Fahren auf engen Bergstraßen ist langsam und sollte es auch sein, um sicher zu fahren.

4. Ich brauche ein Auto, um landschaftlich schöne Strecken zu genießen

In den Schweizer Alpen gibt es in der Tat wunderschöne Panoramastraßen. Aber es gibt auch landschaftlich reizvolle Zugstrecken. Sie sind mindestens genauso beeindruckend und sicherer als Straßen.

Kurvenreiche Straßen erfordern die ständige Aufmerksamkeit des Fahrers, so dass Sie nicht viel von der Landschaft wahrnehmen, bevor Sie eine Pause einlegen.

3 unnötige Bedenken gegenüber dem öffentlichen Verkehr in der Schweiz

1. Es ist schwer, sich zurechtzufinden

Wenn Sie nicht an öffentliche Verkehrsmittel gewöhnt sind, brauchen Sie vielleicht einen Tag, um sich an das System zu gewöhnen. Aber die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist in der Schweiz einfach. Überall sind Schilder und es gibt Personal, das Fragen beantwortet.

Viele Touristen sind beeindruckt von der Benutzerfreundlichkeit und Effizienz des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz.

2. Die Buchung von Tickets ist mühsam

Das Buchen von Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist in der Schweiz nicht erforderlich. Sie können die öffentlichen Verkehrsmittel spontan nutzen: Gehen Sie zum Bahnhof, lösen Sie eine Fahrkarte und steigen Sie in den nächsten passenden Zug. Wenn Sie einen Bahnpass haben, brauchen Sie vielleicht darüber hinaus gar kein Ticket.

Abgesehen von einigen Touristenzügen ist keine Sitzplatzreservierung erforderlich. Das ist ähnlich wie bei U-Bahnen. Dort buchen Sie auch nicht im Voraus, sondern nutzen das System einfach, wenn Sie es brauchen.

3. Ich habe zu viel Gepäck

Solange Sie Ihr Gepäck mit sich tragen können, ist es nicht schwierig, es im Zug unterzubringen. In den Zügen gibt es normalerweise ausreichend Platz für Taschen und Koffer. In den Bahnhöfen finden Sie Schließfächer und weitere Aufbewahrungsmöglichkeiten.

Außerdem können Sie Gepäcktransportdienste in Anspruch nehmen, wenn Sie Ihr Gepäck nicht tragen können oder lieber ohne reisen möchten.

Das Wichtigste ist, dass Sie nicht zu viel einpacken, egal ob Sie mit dem Auto oder dem Zug unterwegs sind. Das macht Ihren Urlaub viel angenehmer.

Wie man Zug und Auto kombiniert

Wenn Sie auf ein Auto nicht verzichten können, empfehlen wir, die Vorteile des Autos und der öffentlichen Verkehrsmittel geschickt zu kombinieren. Einige Beispiele:

• Reisen Sie überwiegend mit dem Zug und benutzen Sie ein Auto nur für Tage, an denen Sie abgelegene Täler oder Passstraßen erkunden wollen.
• Wenn Sie viel Gepäck haben, können Sie mit dem Auto von einem Basisort zum nächsten zu fahren. Nutzen Sie die öffentlichen Verkehrsmittel für Tagesausflüge in die Umgebung. Eine Swiss Half Fare Card kann die Kosten für solche Tagestouren drastisch reduzieren.
• Wenn Sie eine Unterkunft in einem Dorf gebucht haben, in dem es nur wenige oder gar keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt, benötigen Sie ein Auto. Sie können dann zum nächsten Bahnhof fahren und von dort aus Bahnfahrten unternehmen.

Unsere Leitfaden für Bahn und Auto